Willkommen auf diesem Blog

Die Performance einer Fluggesellschaft wird stark durch das Safety- und Qualitätsmanagement geprägt, das alle Verfahrensschritte und Verfahren – von der Ausbildung der Piloten, Flugbegleiter bis zur Wartung - bis ins kleinste Detail dokumentiert und überwacht. Die Qualitäts- und Sicherheitsstandards gehen über die wesentlichen, gesetzlich vorgeschriebenen nationalen und internationalen Anforderungen hinaus. Das "Safety und Quality"-Management wacht firmenintern über diese Standards, überprüft das korrekte Reporting aller betroffenen Firmenbereiche und gibt bei Bedarf neue Ziele verbindlich vor. Dieser Blog zeigt in erster Linie die Elemente und den Aufbau eines Safety Management Systems in der Luftfahrt und zeigt wie QM und SMS sich gegenseitig ergänzen. Weiters werden Themen/News erläutert die Einfluss auf die Sicherheit in der Luftfahrt haben. Er dient in erster Linie als Schulungsunterlage und wird laufend adaptiert. Dieser Blog dient aber auch zur Anregung von Diskussionen über die Branche Luftfahrt hinaus, denn Safety Management Systeme in ähnlicher Form sind auch in anderen Unternehmen zu etablieren. Am Ende jedes Eintrages findet man die Möglichkeit einen Beitrag in Form eines Kommentars zu leisten. Der Verfasser freut sich über jegliche Kommentare und ist stets bemüht diese auch entsprechend zu behandeln. Nutzen Sie die Gelegenheit zu einer Fachdiskussion. Viele der eingetragenen Kommentare vertiefen auch die angesprochenen Thematiken und werden laufend ergänzt.

Montag, 3. Juni 2013

Humankapital - Soziale Kernkompetenz

Heute spricht man viel über „Kernkompetenzen“, also das, worin ein Unternehmen den Zweck seiner Existenz sieht. Die „Konzentration auf die Kernkompetenzen“ führt zu Firmenzerschlagungen, Outsorcing, Kündigungswellen und letztlich einer immer größeren Abhängigkeit von den Unabwägbarkeiten des Marktes - wenn man die Kernkompetenz als reine Fachkompetenz sieht. Aus systemischer Sicht gibt es jedoch mindestens zwei Arten von Kernkompetenzen, über die ein Unternehmen verfügen muss, um am Markt existieren zu können:

1. Die fachliche Kernkompetenz, die sich in der qualitätsvollen Ausführung der Produkte und Dienstleistungen widerspiegelt und die jedes Unternehmen für sich definieren muss. Sie ist das, was ein Unternehmen idealerweise am Markt gut und nicht austauschbar macht.

2. Die soziale Kernkompetenz, die sich in der Führung, im Umgang mit den Mitarbeitern und letztlich der Motivation widerspiegelt. Sie ist für jedes Unternehmen mehr oder weniger ähnlich und hat als Zentrum einen Faktor: den Menschen. Die soziale Kernkompetenz ist die Grundlage der fachlichen, denn ohne erstere funktioniert die zweite nicht wirklich. Das wird in der heutigen technokratischen Welt, in der das „Humankapital“ eher ein Kosten- als ein Ertragsfaktor (was ja Kapital eigentlich sein sollte) ist, gern übersehen. Man meint, es genüge, die Abläufe zu optimieren und alles würde von selbst funktionieren. Dabei übersieht man den Menschen und sein Potenzial bzw. presst den Mitarbeiter in ein mechanistisches Konzept irgendeines Managementsystems und meint, das müsse reichen. Dass es das in der Regel nicht tut, zeigen die explodierenden Kosten für Fehlzeiten und Präsentismus (krank am Arbeitsplatz) sowie die eklatanten Qualitätsmängel vor allem bei Dienstleistungen, denn demotivierte Mitarbeiter erzeugen im Allgemeinen kein gute Qualität.

Die Herausforderung der heutigen Zeit sollte daher sein, die soziale Kernkompetenz in den Unternehmen wieder ins Bewusstsein zu rufen bzw. ihr weitaus mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, als es heute im Allgemeinen der Fall ist. Das Humankapital soll letztendlich Zinsen bringen, und das kann es nur, wenn es gewinnbringend eingesetzt wird. Freisetzungen und Kündigungen bringen keine Zinsen, sie sind nur die Bankrotterklärung eines überforderten Managements, das sich die soziale Kernkompetenz nicht erworben hat und in der reinen Aufgabenerfüllung steckengeblieben ist.

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